Irischer Whiskey lohnt sich, entdeckt zu werden!
Was war zuerst da? Schottischer Whisky oder Irischer Whiskey? Die Iren behaupten den Whisky erfunden zu haben. Bewiesen ist es nicht; man kann auch nicht das Gegenteil beweisen. Aber was spielt das schon für eine Rolle? Er schmeckt wunderbar! Und das ist die Hauptsache.
Irischer Whiskey - Wir haben traditionsreiche sowie junge Destillerien für Dich entdeckt
Einst galt Irland als die größte Whiskey produzierende Nation. Von den irischen Häfen wurde die Welt mit Irish Whiskey beliefert. Durch Missgeschicke, staatliche Gängelung und schlechter Unternehmensführung versank die Branche fast in die Bedeutungslosigkeit. Mittlerweile gibt es immer mehr neue Brennereien und hauchen dem irischen Whiskey neues Leben ein.
Wir freuen uns darüber und werden hier immer wieder neue Produkte vorstellen!
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Irische Whiskeys – eine lange und historische Geschichte
In den vergangenen Jahren sind irische Whiskys wieder sehr stark im Kommen, was uns persönlich sehr freut!
Das war nicht immer so. Die irische Whiskey Tradition hat in den letzten Jahrhunderten sehr extreme Höhen und Tiefen durchgemacht.
Zuerst stellt sich die Frage: Wer hat wann den ersten Whiskey gebrannt?
Richtig geklärt werden kann diese Frage nicht. Sicher ist, das missionierende Mönche im 4. Jahrhundert nachweislich die Kunst der Destillation aus dem Mittleren Osten mitgebracht haben.
Frühere Brennblasen waren aus Ton, nicht aus Kupfer wie sie es heute sind. Diese Destillationsapparate stellten ein Endprodukt her, das mit dem heutigen Whiskey rein gar nichts zu tun hatte.
Schriftliche Aufzeichnungen über das Wasser des Lebens gab es jahrhundertelang nicht. Die Iren haben lange Zeit ihre Kultur und Geschichte mündlich weitergegeben. Aber seit dem Anfang des 14. Jh., als die Pest in Irland wütete, gibt es schriftliche Aufzeichnungen über eine Flüssigkeit, die den Erkrankten auf die Haut gerieben wurde und die stark brannte. Es wirkte desinfizierend, rettete vielen Menschen das Leben und nannte sich „das Wasser des Lebens“ – Uisce Beatha!
Damals schien es ein Wunder. Es war aber eine alkoholische Flüssigkeit, die heute als Desinfektionsmittel bekannt ist. Es ist zudem belegt (im Red Book of Ossary), dass es auch erste innere Anwendungen, also den Genuss vom Wasser des Lebens, dem Whisky irisch gab.
Unter Henry Tudor wurde Whiskey dann auch ein gesellschaftliches Getränk der Eliten. Auch Königin Elisabeth 1. war sehr angetan vom Wasser des Lebens.
Aber erst im Jahre 1608 wurde in Irland die erste offizielle Destillerie von König James 1. genehmigt. Sir Th. Phillips durfte im Norden der Insel, ein Gebiet mit dem Namen „Rowte“, eine Destillerie neben einigen weiteren betreiben. Zu der Region gehört auch ein Ort namens Bushmills. Das ist der Grund, warum sich die Old Bushmills Destillery heute darauf beruft, die älteste Destillerie der Welt zu sein.
In den folgenden Jahrhunderten konnten sich irische Whiskys zu einem wahren Weltmarktführer entwickeln. Aber nach 1830 änderte sich dieses, als ausgerechnet ein Ire in England die Methode der kontinuierlichen Destillation erfand. Mit ihr konnten in Brennsäulen wesentlich größere Mengen Whiskeys schneller und viel billiger hergestellt werden. Bis zu dieser Zeit wurde in Irland nur in so genannten Pot Stills, kleinformatigen, runden Kupferbrennblasen, in einem aufwendigen Brennprozess gebrannt. Es gab 3 Brenndurchläufe, die sehr zeit- und arbeitsaufwendig waren. Diese Art des Brennens gibt dem irischen Whiskey auch heute noch seine außerordentliche Süße und Milde. Es ist sozusagen sein Alleinstellungsmerkmal.
Die Erfindung der kontinuierlich produzierenden Coffey Stills in England hatte enorme negative Auswirkungen auf das Whiskeygeschäft in Irland.
Hinzu kamen auch andere Einwirkungen, wie das Gründen eines Abstinenzler-Vereins vom Geistlichen Theobald Mathew, der Alkoholabstinenz verlangte. Dieser Verein hatte einen riesigen Zulauf. Das hatte zur Folge, dass viele kleine Destillerien so große Probleme bekamen, dass sie schließen mussten.
Nach 1854 kam mit der großen Kartoffelpest und der danach folgenden katastrophalen Hungernot der nächste große Einbruch. Durch Cholera und Typhus starben geschätzt 1 Million Iren.
Dieses hatte zur Folge, dass der gesamte Innenhandel irischen Whiskys zusammenbrach. Die Iren hatten lange Zeit den Export vernachlässigt, weil der Absatz im eigenen Land, dank der durstigen Iren, hervorragend lief. Das rächte sich nun. Der Weltmarktanteil des irischen Whiskeys war gewaltig gesunken.
Als die Schotten sich dann auch noch auf die neue kontinuierliche Destillation als Brennmethode stürzten und anfingen, den Weltmarkt mit Ihrem Whisky zu überschwemmen, senkte sich endgültig das Damoklesschwert über irische Whiskys. Zudem durfte sich in Schottland ab 1909 Dank einer Gesetzesänderung der gewonnene Alkohol aus Malz auch Whisky nennen. Leider hielten die verbliebenen irischen Destillerien am Brennen mit ihren zeitaufwendigen und kleinformatigen Kupferkesseln fest.
Zu dieser Zeit gab es auch in Irland die Entscheidung, sich durch das zusätzlich e im Whiskey, von dem schottischen Whisky zu unterscheiden.
Dem Osteraufstand der Iren im Jahr 1916 folgte der vollständige Zusammenbruch der Wirtschaft. Es wurde gegen die britischen Besatzer rebelliert. Durch das folgende Embargo brach zuerst der Exportumsatz ins britische Königreich ab. Mit der Unabhängigkeit Irlands 1921 ging dann auch noch der gesamte Exportabsatz in die britischen Kolonien verloren. Nur Bushmills aus Nordirland durfte noch nach Großbritannien liefern.
Durch die Prohibition in den USA wurde dann der letzte Exportmarkt zunichtegemacht. Im Laufe der weiteren Jahrzehnte schlossen fast alle Destillen. Von weit über 90 irischen Whiskeydestillerien verblieben nach 1980 nur noch 3 Destillerien. Und das auch nur, weil ausländische Investoren, wie beispielsweise Pernod Ricard viel Geld in Vermarktung und Vertrieb von Marken wie Jameson oder Paddy stecken, sodass diese überleben konnten und immer noch am Markt präsent sind.
Die Franzosen verhalfen dem irischen Whiskey dann zu Wiederauferstehung. In den 1980er Jahren trat ein junger verrückter Ire an die Franzosen heran, um alte traditionelle irische Whiskey-Marken wiederzubeleben. Sein Name war John J. Teeling.
1987 konnte er sich den Traum erfüllen und eröffnete die Cooley Distillery in der Nähe von Dundalk, 70 km nördlich von Dublin. Es war die erste Neugründung einer Destillerie in Irland seit über 100 Jahren.
Es war der erste Schritt in Irland, auf dem später noch viele weitere Destillerien folgen sollten. Heute wird fast jedes Jahr in Irland wieder eine Whiskey-Destillerie eröffnet oder sogar alte Gebäudekomplexe zu neuen Leben erweckt.
Mittlerweile hat der Irish Whiskey auf dem Weltmarkt auch wieder einen Namen und ist absolut empfehlenswert.